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Geschrieben von Nebojša Mićunović am 11.07.2015 um 13:22:

  Bašović fährt ein

Das ist wie Urlaub hier.



Geschrieben von Bojan Bašović am 22.07.2015 um 19:07:

 

Obwohl die meisten Medien weitestgehend mundtot gemacht worden sind, verbreitete sich die Nachricht von Bojan Bašović Festnahme wie ein Lauffeuer. In einigen Lokalzeitungen wurde offen berichtet, während größere Zeitungen und Fernsehsender entweder nicht berichteten oder nur versteckt. Der Sender Život verbreitete die Meldung, Bašović sei in der Nähe des Gerichtshofes in einen Fahrradunfall verwickelt worden und liege im Krankenhaus. Auf anderen Sendern wurde ein Aufruf einiger Ortsverbände der Jedinstvo gesendet, welcher als Werbung markiert war und davon sprach, dass ein "hoher Genosse" seit dem 12. Juli 2015 "vermisst" sei. Im Ausland war und ist die Festnahme des Jedinstvo-Generalsekretärs bekannt.

Trotz der Ausgangssperre trafen sich in der Nacht vom 19. zum 20. Juli mehrere hundert Mitglieder der Jedinstvo in dem Gebäude eines Bezirksverbandes in Vinaši und beschlossen, gegen die Verhaftung Bojan Bašovićs zu demonstrieren und ihn, wenn nichts anderes mehr möglich ist, aus dem Gefängnis zu befreien. Das Zentralkomitee der Jedinstvo wurde nur dürftig darüber informiert. Die Aktion soll ausdrücklich nicht im Namen der Partei durchgeführt werden.



Geschrieben von Bojan Bašović am 22.07.2015 um 19:07:

 

Am späten Abend des 21. Juli - es ist schon dunkel - laufen rund 1.500 Menschen vor dem Zentralen Zatvor in Vinaši auf und demonstrieren zunächst friedlich. Das perfekte Informationsnetz die gute Kommunikation innerhalb der Jedinstvo-Verbände führte außerdem dazu, dass viele Anwohner aus ihren Wohnungsfenstern ragten und - als Ausdruck ihres Protests - Lärm mit Pfannen und Töpfen machten. Unter diesen spontanen Demonstranten befanden sich nicht nur Anhänger der Jedinstvo, sondern auch gemeine Bürgerinnen und Bürger, die seit Tagen vom Militär dazu genötigt wurden, ihr tägliches Leben grundlegend zu ändern und sich den Repressalien der Generäle zu beugen. Das Gefängnis, in dem Bašović gehalten wird, wird sehr stark bewacht und geschützt. Kaum sind die Demonstranten in nächster Nähe zur Strafanstalt, rücken mehrere Hundertschaften an Polizisten und Soldaten an, um das Gefängnis abzusichern. Aus einigen Fenstern der anliegenden Wohnhäuser fliegen bald Eier, Flaschen und Steine auf die Polizisten. Die Demonstranten auf der Straße hatten vorher mehrere Aufrufe gestartet, um zu verhindern, dass Schusswaffen zum Einsatz kommen. Die große Mehrheit dieser Protestierenden hat also keine Schusswaffen dabei. Es kommt zu größeren Tumulten und Auseinandersetzungen, als Wasserwerfer vorgefahren werden und Polizisten theatralisch und demonstrativ ihre Waffen laden.

Während sich vor dem Gefängnis bürgerkriegsähnliche Szenen abspielen, kommt es auch auf dem zentralen Stankovićev Trg zu Auseinandersetzungen zwischen den Streitkräften und einigen hundert Anhängern der Jedinstvo. Während am Boden Flaschen, Steine und Gummigeschosse ausgewechselt werden, öffnet sich in einem der Gebäude am Trg ein Fenster. Die an einen Verstärker angeschlossene Stereoanlage, die so weit wie möglich auf die Fensterbank gestellt worden war, spielt erst die Internationale und dann die Nationalhymne Severaniens. Spätestens beim dritten Takt dieser Hymne wird es auf dem Trg leise und alle Beteiligten, Polizisten wie Demonstranten, zeigen ihren Respekt vor der Nation. Nach Ende der Nationalhymne setzen sich die Straßenschlachten in den Nebenstraßen des Stankovićev Trgs fort.



Geschrieben von Bojan Bašović am 22.07.2015 um 19:08:

 

Vor dem Zatvor spielen sich dramatische Szenen ab. Vor dem Haupteingang versammeln sich immer mehr Demonstranten, die die Nacht mit dem Licht ihrer Smartphones, die hier auch schon längst eingezogen sind, erleuchten. Vor ihnen stehen allerdings mindestens genau so viele Polizisten und Soldaten. Es spricht sich kurzerhand herum, dass ein Kommandant einen Schießbefehl gegeben haben soll. Im Gefängnis selbst werden die Häftlinge in einigen wenigen Räumen gesammelt und von Wärtern bewacht. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf Bojan Bašović.

Während sich viele Soldaten vor dem Haupteingang sammeln und die Menge zwischenzeitlich erfolgreich auflösen, wird der zweite Eingang des Geländes von wenigen hundert Menschen gestürmt. Trotz aller Absprachen setzen die Demonstranten Schusswaffen und scharfe Messer ein. Vor dem Anblick dieser Szenen flüchten viele Soldaten, die ihren Dienst auf dem Gelände der Strafanstalt machen. Auch einige Wärter versuchen über den Haupteingang zu entkommen, weil sie sich gegen die Demonstranten nicht mehr wehren möchten. Unter den Soldaten und Polizisten befinden sich immer noch viele Parteimitglieder und alte Genossen. Dem Befehl eines höheren Offiziers, nun auch am Haupteingang und auf den umliegenden Straßen Schusswaffen zu nutzen und, wenn benötigt, Hausdurchsuchungen zu machen, wird nicht gehorcht. Auf der anderen Seite des Gefängnisses kommen indes dutzende Polizisten, Soldaten und Demonstranten ums Leben oder werden verletzt.



Geschrieben von Bojan Bašović am 22.07.2015 um 19:09:

 

In dieser Nacht wird Bojan Bašović befreit. Dreißig Krankenwagen sind bereits angekommen und transportieren die Verletzten in die nächsten Krankenhäuser. In der Ferne sind weitere Sirenen zu hören.

Im Umkreis des Gefängnisses, aber auch in den meisten anderen Bezirken der severanischen Hauptstadt schläft niemand mehr. Die Menschen schauen entweder aus ihren Fenstern oder haben sich demonstrativ mit ihren Severanienflaggen vor die Wohnblocks gestellt. Es wird gesichtet, wie mehrere Panzer auf das Gelände der Strafanstalt fahren. Mehrere Hundertschaften an Polizisten fahren durch die Straßen und versuchen, die Menschenmengen durch den Einsatz von Tränengas aufzulösen. Als dabei ein ebenfalls demonstrierender Kriegsveteran umkippt und ärztlich versorgt werden muss, bekommen die Soldaten den Zorn des Volkes zu spüren und rücken ab.


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